Aller Voraussicht kommen jetzt noch die letzten beiden Einträge von mir für dieses Jahr
Zuerst:
Terra Nil, das ich gestern beendet habe nachdem ich es die letzten Tage immer wieder gespielt habe.
Terra Nil ist ein Strategie/Rätselspiel, bei dem es eure Aufgabe ist die Natur auf der Erde wieder herzustellen, nachdem der Planet von der Menschheit weitestgehend (oder komplett?) unbewohnbar gemacht wurde. So startet ihr jedes Level in verschiedenen vergifteten, ausgetrockneten Ödländern, der Boden ist grau, es gibt keine Flüsse, keine Tiere und keine Pflanzen. Die Ozeane sind ebenfalls vergiftet. Stückweise entzieht ihr dem Boden und dem Meer die Giftstoffe, erschafft Nährboden, Flüsse und Gras. Im nächsten Schritt werden dann verschiedene Ökosysteme erzeugt, Wälder, Sumpfgebiete, Tundra, Flechten, Strände, Regenwälder und so weiter. Zu guter Letzt findet ihr passende Biome für Tierarten und recycelt jedes einzelne Gebäude das ihr bisher gebaut habt und hinterlasst zum Schluss ein Stück florierende Natur. Dieser Ablauf ist in allen Levels gleich, aber jedes der 8 Level kommt mit verschiedenen Variationen im Detail, manchmal müsst ihr Lavaspalten sprengen um an die Lava zu kommen, manchmal ist das Level fast vollständig aus Wasser bestehend und ihr müsst erst Erde erzeugen auf der ihr bauen könnt und so weiter. Ihr müsst das lokale Klima anpassen, um für Regen oder Schnee zu sorgen und um bestimmte Biome überhaupt erzeugen zu können.
All das wird präsentiert in einem sehr schönem Artstyle, der die Trostlosigkeit des anfänglichen Ödlandes und die üppige Natur am Ende perfekt betont. Während sich das Ökosystem und das Klima sich erholt, kehren auch Zugvögel zurück, Pilze und Moos wachsen, all das ist sehr detailverliebt präsentiert und es ist unglaublich motivierend der Natur beim Wachsen zuzusehen. Begleitet werden die Level durch nette Klaviermusik, die zunimmt, je weiter ihr im Level seid, sehr schön realisiert.
All in allem ist Terra Nil ein kurzes Spiel, 8 Level (wobei jedes Level in Details zufallsgeneriert ist und auch mehrmals gespielt werden kann, wenn man möchte) bei drei Schwierigkeitsgraden (ich hab auf dem mittleren gespielt) ist nicht wahnsinnig umfangreich. Aber: Es hat mir extrem viel Spaß gemacht. Für jemanden dem es regelmäßig bei den Anno spielen oder anderen Citybuildern weh tut die Natur zu zerstören, ist Terra Nil das perfekte Spiel. Ich kann es nur weiterempfehlen

Es lief perfekt unter Linux, allerdings musste ich auf Proton Experimental wechseln.
Als zweites:
Call of the Sea, das ich vorgestern in einem Rutsch durchgespielt habe.
Da es sehr selten ist, dass ich ein Spiel am Stück durchspiele hat es mir offensichtlich gut gefallen. Allzuviel kann ich leider nicht erzählen, da es ein sehr storygetriebenes Spiel ist und ich diese nicht vorwegnehmen möchte. Alles in allem ist Call of the Sea ein Rätselspiel in der Egoperspektive in einem Cthulhu-Setting der 1930er Jahre - das Setting traue ich mich zu sagen, weil bereits der erste Satz im Spiel Cthulhu-Geblubber ist
Ihr spielt eine Frau, die an einer mysteriösen Krankheit leidet und deren Mann sich auf eine Expedition gemacht hat um ein Heilmittel für sie zu finden. Ihr erhaltet einen Brief mit einigen mysteriösen Gegenständen, der euch bittet der Expedition zu folgen, also macht ihr euch auf den Weg, kommt auf der kleinen Insel an und folgt den Spuren der Expedition eures Mannes. All das ist nett gemacht, denn ihr stoßt immer wieder auf Zelte, Gegenstände und auch Notizen der Expedition, sodass es nicht seltsam wirkt, dass ihr viele Rätsel innerhalb eines oder zwei Tagen löst, für die die Expedition Wochen gebraucht hat: Sie haben die Vorarbeit geleistet und ihr müsst nur noch 1 und 1 zusammenzählen. Das ist klug realisiert. Was nicht ganz so angenehm ist, ist dass euer Charakter uuuuunglaublich langsam unterwegs ist. Ihr könnt "sprinten", was dann die normale Laufgeschwindigkeit in vielen anderen Spielen darstellt und voraussetzt, dass ihr durchgehend die Shift-Taste gedrückt haltet. Das ist aber ein kleineres Manko.
Die Story hat mich interessiert und mir Spaß gemacht, das ganze ist grafisch sehr schön inszeniert und die Rätsel sind nicht so schwer, dass ich sie nicht lösen konnte oder ich ewig an ihnen hätte knobel müssen. Das ist für meinen Geschmack perfekt. Ich hatte viel Spaß mit Call of the Sea und kann es definitiv weiterempfehlen. Auch dass es perfekt unter Linux lief war sehr erfreulich
